Eine – womöglich einmalige Reise – nach Australien will gut geplant sein. Versuchen Sie als erstes zu überlegen, welche Region Australiens Sie besonders reizt und welche Reisezeit für dieses Gebiet vorteilhaft ist.
Südwesten um Perth
Generell ist der australische Frühling (der dem deutschen Herbst entspricht) im September, Oktober und November für eine Reise in den Südwesten Australiens besonders geeignet. Die Tagestemperaturen sind mit etwa zwischen 15 und 28 Grad nicht zu heiß, die Nachttemperaturen können allerdings noch recht frisch werden, obwohl Nachtfröste selten sind.
Ist man mit einem Camper unterwegs, sollte daran gedacht werden, dass die Temperaturen nach Sonnenuntergang schnell fallen; lange Abende draußen sind daher nicht immer und überall möglich.
Im Botanischen Garten von Perth, dem King´s Park, findet regelmäßig im September eine große Flowershow statt und in den für die Wildblumen berühmten Städtchen und Regionen werden Touren für die Blumenbegeisterten angeboten.
Der australische Frühling in dieser Region ist berühmt für seine üppige Wildblumenblüte. Hier sind nicht nur die vielen in Australien heimischen Orchideen zu nennen, sondern auch die Eukalypten, die Grevilleas und Hakeas, die Banksien und die vielen knallbunten kleinen Büsche und Sträucher stehen in Blüte. Dies wiederum lockt die vielen Honigsammler-Vögel an, die mit ihrem bunten Gefieder auch zum Farbenrausch beitragen.
Der Norden
Der tropische Norden Australiens hat für uns wahrnehmbar zwei Jahreszeiten: Von November bis März herrscht Regenzeit. In diesen Monaten fällt der gesamte Jahresniederschlag. Einige Orte kommen dann auf bis zu 12 Meter Regen. Die Niederschlagsmengen führen natürlich dazu, dass regelmäßig Straßen unpassierbar sind, Flüsse über die Ufer treten und Ebenen überschwemmt werden.
Ab März lassen die Regenfälle langsam nach und ab ca. Mitte April beginnt die Trockenzeit. Nun trocknen die Flüsse und Seen aus, die Wasserfälle versiegen langsam und die Schwemmebenen fallen trocken. Ab ca. Mitte Mai sind auch die Pisten wie die Gibb River Road meist passierbar und werden geöffnet. Die Öffnung der Straße ist jedoch immer von den Regenfällen abhängig und sollte direkt bei den Behörden erfragt werden.
Die Temperaturen im tropischen Norden sind sowohl in der Regenzeit als auch in der Trockenzeit hoch (30 bis 35 Grad); es variiert nur die Luftfeuchtigkeit.
Der Osten
Die Ostküste teilt sich in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Im Süden (mit Sydney und Melbourne) beginnt ab Juni der Winter mit niedrigen Tages- und noch niedrigeren Nachttemperaturen. Eine Rundreise zu diesem Zeitpunkt sollte gut abgewogen werden; als Reisezeit bieten sich eher die Monate Oktober, November und Dezember an, die dem späten Frühling und dem Sommer bei uns entsprechen.
Der nördliche Teil der Ostküste reicht bis in den tropischen Norden hinein, d. h. dort greifen eher die oben beschriebenen Regen- bzw. Trockenzeiten. Im Norden oberhalb von Cairns beginnt auch der tropische Regenwald, der sich bis ins Top End zum Cape York zieht. Auch hier sollten Rundreisen während der Regenzeit eher vermieden werden, da Sie insbesondere auf der Cape York Halbinsel dann mit gesperrten und unpassierbaren Straßen rechnen müssen.
Das rote Zentrum
Während die Küsten Australiens mehr oder weniger Niederschläge bekommen, nehmen diese im Landesinneren kontinuierlich ab, so dass oft schon wenige Kilometer von der Küste entfernt die Wüsten- und Halbwüstengebiete beginnen. Der Ayer´s Rock oder Uluru liegt fast am geographischen Mittelpunkt Australiens und ist vorwiegend über den von Nord nach Süd verlaufenden Stuart Highway erreichbar. Die Jahreszeiten sind hier weniger ausgeprägt, so dass eine Empfehlung für eine bestimmte Reisezeit kaum ausgesprochen werden kann. Im November, Dezember kommt es öfter zu Niederschlägen, die sich zum Teil als Gewitter manifestieren und eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Die rote Wüste rund um den Uluru ist aber auch in der Trockenzeit beeindruckend, und die Pisten rund um Alice Springs dann auch sicher passierbar. Die große Hitze während des Tages wird regelmäßig von kalten Nächten abgelöst. Hier ist die Reisezeit also variabel.